Der chinesische Bischof Jose Lai Hung-seng hat sich optimistisch zur Lage der Kirchen
in der Volksrepublik geäußert. Die Trennung zwischen offizieller Kirche und inoffizieller
«Untergrundkirche» werde es irgendwann nicht mehr geben, sagte der Bischof von Macao
heute der Katholischen Nachrichten-Agentur in München. Zwar sei die fundamentale Frage
nach der Führung der katholischen Kirche nicht gelöst. Es gebe jedoch viele kleine
positive Schritte. Zudem schätzten selbst kommunistische und atheistische Kräfte in
der Regierung die Arbeit der Kirchen. Überall in China würden Kirchen restauriert,
die Priesterseminare seien voll und die Ordensgemeinschaften hätten regen Zulauf,
so Lai. Seine Diözese ist die der Sonderverwaltungszone Macao, die Autonomie genießt
und in der statt des sozialistischen Wirtschaftssystems in China der Kapitalismus
gilt. China sei in den vergangenen 20 Jahren um vieles offener und toleranter gegenüber
Religionen geworden, betonte der Bischof. Dies werde im Westen häufig nicht wahrgenommen. (kna
19.10.06 sk)